Es sind schon ein paar Tage vergangen als wir mit dem Saxo nach Berlin gefahren sind, doch ich denke, es schadet nicht einen kurzen Bericht darüber zu verfassen.
Die Fahrt hat mit Aufenthalt in Berlin knapp 4 Tage gedauert, um mit dem Saxo von Parsberg nach Berlin und wieder zurückzufahren. Im Schnitt haben wir bei der Fahrt nach Berlin immer so um die 100 km Reichweite pro Ladung erreicht. Auf der Rückfahrt hingegen war der Akku oft schon nach nur 80 km leer. Das lag wohl generell daran das wir in Bayern ca 400 Meter höher liegen. Dieser Umstand hat dazu geführt, dass die Rückfahrt geringfügig länger gedauert hat. Doch halb so schlimm, da wir Zeit hatten. Wir waren also gezwungen, ein paar mal öfter zu laden.
Unsere Ladehalte waren vornehmlich Privatleute und deren 230V Steckdosen, was Gott sei Dank nie ein Problem war.
Alle Besuchten waren sehr freundlich, doch oft sehr verdutzt, als wir mit dem Saxo vor der Tür standen, um nett und freundlich nach Strom zu bitten. Das war für diese Leute doch ein sehr seltener Umstand. Natürlich auch heute noch. Erstaunte Blicke und aufkommende Neugierde bahnte uns den Weg an die Steckdosen. Wir wurden immer gefragt, wo es solche Fahrzeuge zu kaufen gibt, was diese Kosten, Reichweite, Technik usw… Standardfragen, die viele andere Elektrofahrer auch kennen.
Doch auch jetzt ist es nicht möglich ohne gute Recherchearbeit herauszufinden, welche Fahrzeuge auf dem Markt existieren und vor allem zu welchen Preis man sie bekommen kann. Wären wir damals Elektroautoverkäufer gewesen, hätten wir leichtes Spiel gehabt, solche Autos an den Mann zu bringen.
Negative Erfahrungen haben wir nur an Tankstellen gemacht. Diese waren keineswegs begeistert von dem Elektroauto. Wir wurden sehr oft abgewiesen. Die Hauptbegründung war… „Das können wir nicht abrechnen“. Ist verständlich… doch das bisschen Strom wäre damals auf der Rechnung auch kaum aufgefallen. An anderen Tankstellen hat der Kassierer freundlicherweise den Chef angerufen. Er hatte Angst, uns eine Steckdose zur Verfügung zu stellen. Wie erwartet kam auch gleich ein „Nein“ mit dem Kommentar „Strom gibt es bei uns nicht“.
Aus der Not heraus haben wir uns einmal trotz Absage Strom geholt. Kurz hinter die Tankstelle gestellt, das Verlängerungskabel ausgepackt und in der Waschanlage angesteckt um zu laden ;). War ein interessantes, aber nervenaufreibendes Unterfangen.
Im Endeffekt ist es so… Es ist kein Problem weitere Strecken mit dem Elektroauto zu fahren, wenn man genügend Zeit mitbringt! Ohne Grund auf der Strecke liegenbleiben tut man keineswegs, hierfür müsste schon ein technischer Defekt vorliegen. Steckdosen und Strom gibt es in Massen. Und Spaß kommt auf wenn man wie ich nicht alleine unterwegs ist, und bei freundlichen Leuten landet um zu laden. Alles in allem haben wir für die Fahrt von 1026 km nur 2 Euro an Stromkosten investieren müssen. Der Rest war freundlicherweise umsonst…
Vielleicht bald wieder mit anderem Ziel ;)…
Fakten:
- Insgesamt 12 Ladehalte zu je ca. 4 Std. an 230Volt
- Geladene Energiemenge: ca. 156 Kw/h
- Entspricht Stromkosten in Höhe von 35,88 Euro bei einem Preis von 0,23 Euro je KW
- Gefahrene Kilometer: 1027 km
- Reine Fahrzeit: 16Std.
- Ladezeit: 48 Std.
- Insgesamt unterwegs: 4 Tage mit Aufenthalt in Berlin